„Von Vasallen des Königs zu Oberministranten des Papstes?“
Der Referent des Abends, Prof. Dr. Andreas Holzem, Tübingen, gibt seinem Vortrag den Untertitel „Bischöfe als historische Gestalten zwischen Mittelalter und Moderne“ und leitet damit auch die Frage ein, woran die Kirche theologisch fundiert anknüpfen kann und was muss aber auch ganz neu gedacht werden?
Ausgangspunkt des Vortragsabends ist, dass zum 75. Geburtstag Bischöfe dem Papst den Rücktritt von ihrem Amt anbieten müssen. So reichte auch Bischof Dr. Gebhard Fürst, der die Altersgrenze erreicht hat, sein Gesuch beim Papst ein. Dieses wurde angenommen und seit 01.Dezember 2023 ist der Bischofsstuhl in der Diözese Rottenburg-Stuttgart vakant.
Die Suche nach einem neuen Bischof fällt mit der prekären Lage der Kirche zusammen. Der Missbrauchsskandal hat sie in eine tiefe Krise gestürzt, deren Ende nicht abzusehen ist. Tausende und Abertausende drehten aus und/oder drehen der Kirche den Rücken zu.
Die Wahl des Bischofs, im Fall der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist üblicherweise eine Angelegenheit des Domkapitels.
Der Referent, Prof. Dr. Andreas Holzem, geht im Vortag den Fragen „Auf welche Weise kann aber – wie es in einer der Reformbeschlüsse des Synodalen Wegs fordert – das Kirchenvolk mit einbezogen werden?“, „Gibt es historische Vorbilder dafür?“ an diesem Abend nach.
Jenseits des Wahlvorgangs stellt sich die Frage, welche Bischöfe die Kirche in der aktuellen Situation braucht. Tragen traditionelle Muster und Zuschreibungen überhaupt noch?
