Theater – Fräulein Julie
Mit Judith Rosmair, Dominique Horwitz
Regie/Fassung: Torsten Fischer
Julie, Tochter eines Grafen und Gutshofbesitzers, lässt sich in der erregenden Atmosphäre der Mittsommer¬nacht mit dem Diener Jean ein. Am nächsten Morgen ist der Reiz verflogen: Reue, Verzweiflung, Selbst¬mord des adligen Fräuleins sind die Folgen. Wie diese Begegnung jedoch von Strindberg sensibel, realistisch und spannend in der Charakterzeichnung erzählt wird, macht verständlich, warum dieser Einakter zum berühmtesten und meist¬gespielten Drama des Dichters wurde. Da ist Julie: unbe¬friedigt, unbeherrscht, auf der Suche nach etwas Sinn¬vollerem als der standes¬gemäßen Heirat. Und da ist Jean: der Untergebene, Fremde, Erregende. Julie provoziert Jean, er reagiert mit romantisch-ritterlichen, verträumt-poetischen Gesten und Worten. Doch nach der gemein¬samen Nacht zeigt Jean seine brutale Seite und beschimpft Julie als „Domestikendirne“, die keinen Ausweg mehr sieht …. August Strindberg (1849-1912) ist der bedeutendste schwedische Dramatiker und mit Henrik Ibsen einer der Wegbereiter des modernen europäischen Theaters. Die Inszenierung ist mit Dominique Horwitz und Judith Rosmair hervorragend besetzt wurde 2022 mit dem 2. Inthega-Preis „Neuberin“ ausgezeichnet.